Montag, 6. Februar 2012

OM!

Ich gehe jetzt nach Montmirail, schweigen und meditieren und das Yogamätteli und die Wanderschuhe habe ich gleich auch noch eingepackt. Als ich vor rund einem Jahr wahlpflichtig die Option "Spiritualitätswoche" oder "Psychologie und Seelsorge" ankreuzen musste, habe ich mich für ersteres entschieden. Der Grund war nicht ein tiefsitzendes Bedürfnis nach Meditationserfahrung - im Gegenteil! Das Wort Spiritualität rief damals durchaus negative Konnotationen hervor: Weltflucht, Egotrip, peinliche Stille. Aber ich habe das Kreuzchen trotzdem, oder gerade deswegen, bei der Spiritualitätswoche gemacht, weil ich mich einmal in die Höhle des Löwens vorwagen wollte. Später habe ich gelernt, dass man dies die Lernzone (im Vergleich zur Komfortzone) nennt. Da, wo einem weniger wohl ist, wo es ein bisschen weh tut, leichte Panik ausbricht, da lernt man etwas Neues und geht an seine eigene Grenzen. Und da sind wir Vikare und Vikarinnen angehalten hinzugehen. Diesen pädagogischen Grundsatz habe ich dann zwar erst Monate später im Viakariatskurs gelernt (und war ein bisschen stolz auf mein unbewusstes Lernbewusstsein).

Die Panik vor der Stille und der Meditation ist längst abgebaut. Ich gehe heute nicht in die Lernzone, sondern in die Komfortzone, freudig gespannt wie es so ist, im Kloster. Es war die richtige Entscheidungen und mein sturmer Vikariatskopf braucht nichts anderes als das: ganz viel Stille.

Also, a presto, bambini e bambine! Ich geh dann mal in mich!

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