Sonntag, 20. November 2011

Spiritualität II

Manchmal fahre ich mit dem Auto zur Kirche, das mir meine Eltern bei Bedarf ausleihen. An den Museen vorbei fahre ich in die Rorschacherstrasse, die nach Osten und stadtauswärts führt. Nach drei Ampeln biege ich rechts ab, Richtung Haldenkirche. Diese Fahrt an sich ist noch nicht besonders spirituell. Aber wenn ich dann nach der Busstation links in die Sackgasse Oberhaldenstrasse einbiege, die direkt zur Kirche führt, dann stellt sich mein Geist irgendwie auf die Verlangsamung der Zeit ein, die in einem gelungenen Gottesdienst spürbar ist. Hier herrscht nämlich Zone 30.

Zone 30 ist ein verkehrspolitisches Zeichen der Achtsamkeit und Rücksichtsnahme. Daran denke ich jeweils, wenn ich das breite Auto zur Kirche lenke. Kirche im Kern sollte genau das sein: Zone 30 für die Menschen. Ein Ort, an dem man aufeinander und auf sich selbst acht gibt. Und die Haldenkirche ist das irgendwie.

Hätte ich früher auch nie gedacht, dass so etwas Banales wie eine Zone 30 spirituelle Empfindungen auslösen kann! Das sagt einem wieder keiner an der Uni... :-)


PS: In solchen Momenten entstehen übrigens Predigten. Nicht am Schreibpult.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen