Eine Stunde später geht's los ins Jugend-Weekend. Zwei Einkaufswagen voll gepackt mit Nahrungsmitteln und Arbeitsmaterial fahren wir beim Eindunkeln ins Pfadiheim Speicherschwendi. Als wir das enge, steile Strässchen zum Pfadiheim hinunterkurven, ist es bereits zappenduster. Der Schlüssel ist unauffindbar, der Bauer flucht uns an, im Wechseltakt mit seinem aggressiven Hund, und da parken vor dem Haus nicht möglich ist, müssen wir die Kisten einen kleinen Fussweg gepflastert mit Kuhscheisse hinunterbalancieren. Ein paar Fehltritte später haben wir es alle bis zur Hütte geschafft. Nach einer halben Stunde kommt auch der Schlüssel und nach einer weiteren halben Stunde ist die Tür geöffnet und der Stromhauptschalter gefunden. Den Rest des Abends sitzen wir am Feuer und reden über die grossen Fragen des Erwachsenwerdens.
Nach der Konfirmation gibt es in der Haldengemeinde zwei Möglichkeiten, sich einer Gruppe anzuschliessen: Die Jugendlichen können entweder Hilfsleiter/Hilfsleiterin im Konf-Unterricht werden und lernen, selber einen Konf-Abend vorzubereiten und zu leiten. Während eines Wochenendes werden sie auf dieser Leitungsaufgabe vorbereitet. Oder man schliesst sich den Young Believers an, eine Gruppe, die eigenständig Jugendgottesdienste gestaltet. Diese Gruppe hat auch eine Band, die wöchentlich im Bandraum der Gemeinde probt.
Am Sonntagmorgen war früher Aufbruch angesagt. Last minute cleaning im Schnelldurchlauf. Es ging gleich weiter an den Bodensee, wo wir gemeinsam mit 500 freiwilligen Mitarbeitenden der Gemeinde Tablat einschifften. (Die Kirchgemeinde Tablat umfasst sechs Kirchkreise der Stadt St.Gallen, eine davon die Halden.) Den ganzen Tag verbrachten wir auf dem See, einige mit auffällig langen und übermüdeten Gesichtern. Auf dem unteren Deck gaben sich die Pfarrer ein ehrgeiziges Duell am Tischfussballtisch. Am Oberdeck taten die Young Believers dasselbe mit SingStar. Gegen Lukas (im gelben Pulli) hatte niemand eine Chance. Er sang uns alle an die Wand.
Und heute, am Montag, ist (fast) Pfarrersonntag, wären da nicht die vier Lektionen an der Sekundarschule...