The church where I work - The ecumenical parish of Halden in St.Gallen
Check out the solar roof!
My main job: Making the Mass wine.

Unter der brütenden Augustsonne stehen wir auf dem grossen Kiesplatz vor dem Container um eine grosse Holzplatte herum, die auf zwei Hockern steht. Andreas Nufer, mein Lehrpfarrer, und die Mitglieder des Soldaritätsnetzes Ostschweiz haben den Tisch gedeckt. Wir teilen Brot und Wasser. Der Reihe nach stellen wir uns vor, aus Afghanistan, Iran, Somalia oder der Schweiz kommend. Die anwesende Journalistin macht Notizen. Morgen soll diese Aktion in den Medien präsent sein.
Menschen wie Hassan leben von 8 Franken "Nothilfe" pro Tag, teilweise seit über 10 Jahren. In der Schweiz haben sie kein Anrecht auf Asyl, doch sie haben keinen Ort auf der Welt, wo sie hingehen könnten. Sie sind vom Goodwill des Gemeindesozialamtes abhängig. Mels ist ein Negativ-Beispiel, wie Menschen in Notlagen mit Füssen getreten werden. Der Container ist eine äusserst dürftige Unterkunft. Kochgelegenheiten gibt es keine - nicht erlaubt. Der Leiter des Sozialamtes bestimmt willkürlich über den Besitz der Bewohner. Privatsphäre gibt es keine. Geheizt wird nur wenige Stunden am Tag. Doch das ist heute nicht das Problem. Es ist brütend heiss im Container. Bei Aussentemperaturen von 35 Grad gleicht der Raum einer Sauna. Hassan hat die letzten Nächte kaum geschlafen. Nach spätestens einer Stunde Schlaf weckt ihn die Hitze und er geht nach draussen, dreht seine Runden durch das tiefruhige, ausgestorbene Dorf, in der Hoffnung, vielleicht doch noch einmal etwas Ruhe zu finden.