Montag, 29. August 2011

Sylvester und Studentenfutter

Kaum drehe ich den Schlüssel im Schloss, höre ich seine tatzigen Schritte im Gang. Sylvester starrt mich mit grossen Augen an. Er wartet wahrscheinlich schon seit zwei Stunden auf die allabendliche Fütterung. Es kann kaum der Wunsch einer Katze sein, von einer Vikarin gehütet zu werden, denn die Fütterungszeiten sind denkbar chaotisch. Doch Sylvester ist zum Glück ein geduldiger Kater. Noch bevor ich meine Jacke ausziehen und meine Tasche ablegen kann, fülle ich seinen Futtertrog und der Hungrige stürzt sich sogleich über die braunen Knabberli.

Auf die Raubtierfütterung folgt meine eigene Fütterung. Vorhin, während dem Taufgespräch hat mein Magen plötzlich laut geknurrt - mitten in einer Gesprächspause! Wie peinlich... Projekt Nummer 1: Die Ernährung dem Tagesablauf anpassen und immer eine Tüte Studentenfutter im Gepäck haben. Nach dem Taufgespräch um 17:30, das fast zwei Stunden gedauert hat, war der Abend denn auch noch lange nicht zu Ende. Die nächste Station war die Sitzung des Sozial- und Umweltforums (SUFO). Das SUFO, von meinem Lehrpfarrer Andreas vor einigen Jahren ins Leben gerufen, findet einmal jährlich statt und wird von jungen Erwachsenen im Alter von ca. 18-30 Jahren geleitet - Lehrlinge, SchülerInnen und StudentInnen. Nächstes Jahr wird am 11./12. Mai wieder debattiert, gefeiert und demonstriert. Für mehr Informationen:

www.sufo.ch  (Übrigens, wenn jemand aus meiner Leserschaft gerne mitwirken würde, es werden noch Leute gesucht... Bitte melden!)

Die SUFO-Leute hatten zum Glück Verständnis für so viele tierische und menschliche knurrende Mägen und liessen mich vor Ende der Sitzung ziehen. Während ich diesen Blog schreibe, brutzeln die englischen Schweinswürste in der Pfanne vor sich hin. Ich lasse im Schnelldurchlauf noch einmal Revue passieren, wem ich heute alles die Hand geschüttelt habe: den Schülern und Schülerinnen des Notker Schulhauses, der Mutter und den Paten des zweijährigen Täuflings, den Bürokolleginnen, einigen Nachbarn und den engagierten SUFO OrganisatorInnen. Für eine solch abwechslungsreiche Arbeit verschiebe ich das Essen gerne hin und wieder auf später - ob das Sylvester auch so sieht, wage ich jedoch zu bezweifeln.




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