
Hassan lebt im Container. Der Container steht am Rande von Mels, einem kleinen Dorf bei Sargans, im Heidiland, wo die Schweiz eine Karikatur ihrer selbst ist. Der Container misst etwa 7x2 Meter. Darin gibt es acht Schlafplätze, wackelige Pritschen, die in einem Ferienlager für Schweizer Kinder wohl kaum zulässig wären. Gerade vor einigen Tagen hat der Leiter des Sozialamtes Hassan und seinen zwei Mitbewohnern das Aufladegerät fürs Mobiltelefon weggenommen. Braucht zuviel Strom. Das passiert nun schon zum dritten Mal, und jedes Mal muss der Gemeindepräsident persönlich eingeschaltet werden, damit Hassan seine Habe zurückkriegt. Dabei kriegen die Container-Bewohner Unterstützung von Freiwilligen des Solidaritätsnetzes Ostschweiz.

Wir sind nach Mels gekommen, um eine Petition an die Bundespräsidentin nach Bern zu schicken. Gleichzeitig werden rund 300 Begleitbriefe an alle ParlamentarierInnen geschickt, die das Anliegen der Petition erklären: Dass die Nothilfe nach Nichteintretensentscheid auf ein Asylgesuch abgeschafft wird und diejenigen Menschen, die trotz negativem Entscheid in der Schweiz bleiben müssen, unter menschenwürdigen Umständen leben können. Das heisst konkret: Das Recht zu arbeiten, das Recht zu heiraten und das Recht auf eine existenzsichernde Sozialhilfe wieder einzuführen... im Einklang mit der Menschenrechtskonvention. Der Melser Poststempel verleiht der Aktion symbolischen Charakter und würdigt die Bewohner des Containers.

http://www.solidaritaetsnetz.ch/
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