Sonntag, 21. August 2011

Kaputt

"The Museum of Broken Relationships" in London ist bestimmt nicht die fröhlichste Beschäftigung. Aber eine lohnende allemal. Ich habe mich am Samstag Nachmittag nach Covent Garden aufgemacht, Gegenstände zu betrachten, die Geschichten zerbrochener Liebesbeziehungen erzählen. Das Konzept der Ausstellung ist vor einigen Jahren in Kroatien entstanden. Eine Gruppe junger Leute hat Menschen aus der ganzen Welt dazu eingeladen, ihnen Gegenstände zu schicken, die für eine zerbrochene Beziehung stehen... und die Geschichte dazu. Die Ausstellung tourt seit Jahren durch Europa. Es gehen immer wieder neue Gegenstände ein. So wird die Ausstellung ständig erweitert und die Geschichten sind teilweise noch ganz frisch.

Da ist zum Beispiel der Plüschtier-Tausendfüssler mit einigen abgerissenen Beinen. Ein Paar, das eine Distanzbeziehung führte, riss dem Tausendfüssler bei jeder Begegnung einen Fuss heraus. Beim letzten Fuss hätten sie zusammenziehen wollen. Doch so viele Füsse hat das Plüschtier nie verloren.

Oder da ist der zerbrochene Gartenzwerg, der die Verlassene ihrem Liebhaber beim Gehen hinterher geworfen hat. Der Gartenzwerg blieb. Der  Liebhaber war weg.

Eine 80jährige Frau aus Armenien hatte eine alte, kolorierte Postkarte geschickt. Es ist das, was ihr von ihrer Jugendliebe blieb. Als sie etwa 20 Jahre alt war, hielt der Nachbarjunge bei ihren Eltern um ihre Hand an. Ihre Eltern lehnten ab, er sei nicht gut genug für die Tochter. Am nächsten Tag stürzte er sich mit dem Auto von einer Felsklippe.

Das Museum ist eine Sammlung herzbrechender "Moves"(frei nach Professor Nicol). Ich hoffe, dass ich meine aktuellen Gegestände da nie hinschicken muss.













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